Available light Fotografie – Messerschmied Karim on tour

“Available light” bedeutet mit dem vorhandenen Licht zu fotografieren. Klingt logisch, oder nicht? Licht, das nicht vorhanden ist, kann auch nicht auf den Sensor kommen. Ja, aber es meint noch mehr. Es bedeutet keine künstlichen – im Sinne von mitgebrachten – Lichtquellen einzusetzen, und noch mehr: es bedeutet die vor Ort herrschende Lichtstimmung kreativ zu nutzen und einzufangen. Wenn du Available light Fotografie machst möchtest du ein möglichst natürliches und stimmungsvolles Licht. So ein Licht herrscht zum Beispiel zur “blauen Stunde” oder am Feuer.

Das Eisen schmieden solange es heiß ist 
Hier schmiedet Karim beim Candle Light Winetasting in Binzen. Auf seiner Facebook Seite kannst du seine kunstvollen Damastener Messer bewundern:
Messer- und Schwertschmiede Khedira

Available light Fotografie Tipps

  • am besten klappt es mit einem lichtstarken Festbrennweiten Objektiv
  • Beachte die Brennweiten-Verschlusszeit-Daumenregel um Verwacklung zu vermeiden: abhängig von der Brennweite kannst du eine andere Verschlusszeit aus der Hand noch halten: 50 mm Objektiv = 1/60 sec, 35 mm Objektiv = 1/30 sec, 100 mm Objektiv = 1/125 sec, um ein paar gerundete Beispiele zu nennen – entscheidend ist, dass mit zunehmender Brennweite die Verwicklungsgefahr zunimmt
  • Die ISO Empfindlichkeit kannst du nach oben schrauben, solange das Rauschen nicht störend wirkt
  • ein externer Belichtungsmesser kann sehr hilfreich sein, um die tatsächliche Lichtmenge zu ermitteln. Meistens ist ja schwaches Licht vorhanden, wenn also die interne Messung der Kamera „korrekt“ belichten will, wird das Bild zu hell. Da die Lichtverhältnisse sich nicht von jetzt auf plötzlich ändern, reicht die Messung des externen Belichtungsmessers meistens für ein paar Perspektiven, die Belichtung muss also nicht sofort wieder nachjustiert werden
  • natürlich kann auch ein Bildstabilisator helfen (ich benutze selbst keinen)
  • wenn das Motiv nicht in Bewegung ist, ist ein Stativ ideal, bei Menschen und Portraits ist das eher schwierig. Andererseits kann die Belichtungszeit so lange gewählt werden, dass die Menschen komplett verschwunden sind. So kannst du einen Raum mit Publikumsverkehr oder einen öffentlichen Platz fotografieren, als wäre dieser menschenleer. Auch selektive Unschärfe und „Wischer“ sind ein interessantes Gestaltungselement
  • wenn du schon ein Stativ verwendest, ist eine Belichtungsreihe eine gute Idee, um eventuell später daraus ein HDR Bild zu machen
  • ein guter Weissabgleich ist in Mischlichtsituationen oft schwierig. Dies ist eine der wenigen Situationen, in denen ich mit vorgewähltem Weissabgleich fotografiere, damit ich in der RAW Entwicklung bei allen Bildern die gleiche Ausgangssituation habe

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